Corona-Schnelltest in PCR-Qualität

Durch die Sars-Cov-2-Pandemie getriggert, entwickelte Hahn-Schickard mit dem Freiburger MedTech-Unternehmen Spindiag innerhalb kürzester Zeit den PCR-basierten Corona-Schelltest auf Basis eines vorhandenen Systems zum Nachweis von Krankenhauskeimen.

Der Corona-Test kam im November 2020 als zugelassenes Medizinprodukt (CE-IVD) auf den Markt. Das als Rhonda bekannt gewordene Testsystem ist einfach und sicher zu bedienen sowie zeitsparend und mobil einsetzbar. Im Laufe der Pandemie wurden etwa 1 Million Corona-Tests mit dem System in etwa 240 deutschen Kliniken durchgeführt.
Hahn-Schickard hat für die Fertigung der Schnelltests einen Mehrschichtbetrieb etabliert und damit erfolgreich bewiesen, schnell und zielgerichtet auf die aktuellen wirtschaftlichen Anforderungen reagieren zu können.

Nach der Veränderung der Coronavirus-Testverordnung in Deutschland zum 28.02.2023 ist der Markt für PCR-basierte Corona-Schnelltests um etwa 90 % eingebrochen. Die weiteren Produkte von Spindiag, ein PCR-basierter Test auf etwa 26 antibiotikaresistente Erreger (MRSA) sowie ein respiratorisches Panel auf Grippeviren, konnte den Einbruch des Corona-Tests nicht ausgleichen. Das Unternehmen Spindiag, das inzwischen auf 120 Mitarbeitende angewachsen war, musste drastisch Personal abbauen und hat schließlich im Juni 2023 Insolvenz angemeldet.

Die Technologie der schnellen PCR-Tests sowie deren Anwendungen auf dem Gebiet der humanen Infektionsdiagnostik wird inzwischen durch die Hahn-Schickard-Ausgründung Dermagnostix fortgeführt. Der Test auf Coronaviren oder antibiotikaresistente Erreger wird von dem Unternehmen Endress+Hauser BioSense, einen Joint Venture zwischen Hahn-Schickard und Endress+Hauser für das Testen von Abwasser weitergeführt.