Braille-Module für Blinden-Laptop

Mit diesem Display ist es für Blinde erstmals möglich, grafische Benutzeroberflächen von Computern bedienen und herkömmliche Anwenderprogramme zu nutzen.

Mit der Firma Metec und IMS chips aus Stuttgart hat Hahn-Schickard im Rahmen des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderten Projekts HyperBraille mit einem Braille-Flächendisplay erstmals die Voraussetzung geschaffen, dass Blinde und Sehbehinderte viel umfassender als bisher neben Textinformationen auch Zugang zu grafischen Bildinformationen und somit auch Zugang zum Internet erhalten. Mit diesem Display ist es für Blinde erstmals möglich, grafische Benutzeroberflächen von Computern bedienen und herkömmliche Anwenderprogramme nutzen zu können. Durch die Touch-Sensoren wird sogar die »Maus-Klick-Funktion« realisiert.

Auf einer DIN A4-großen Fläche sind 720 Braille-Module verbaut

Kernstück des DIN A4-großen, interaktiven Displays sind Braille-Module, die je zehn Stifte mit je 2,5 mm Abstand enthalten. Das Display besteht aus insgesamt 720 einzelnen Braille-Modulen und weist insgesamt 7200 Braille-Stifte auf. Die Stifte können durch vertikal montierte Piezoaktoren aus der Oberfläche um 0,7mm einzeln herausgeschoben werden. Auf der Oberfläche integrierte Touch-Sensoren ermöglichen dem Benutzer eine Mausklickfunktion zur Interaktion. Die Braille-Module werden in LPKF-LDS®-Technologie hergestellt, welche die hohen Anforderungen im Hinblick auf 3D-Leiterführung erfüllt. Derartige Module können kompakt und beliebig in zwei Dimensionen aneinander gereiht werden. In der TransferFab von Hahn-Schickard wurden bisher schon einige Tausend Module hergestellt.