Drei weitere Ausgründungen in vier Jahren ist die erfolgreiche Bilanz, die Institutsleiter Professor Roland Zengerle seinen Gästen aus der Politik stolz präsentiert. Seit der Gründung des Hahn-Schickard-Instituts für Mikroanalysesysteme am 01.01.2016 hat sich das „rot-grüne Baby“, wie es Roland Zengerle liebevoll nennt, prächtig entwickelt. In dieser kurzen Zeit sind drei Ausgründungen hinzugekommen, die zusammen mit dem Hahn-Schickard Institut selbst und früheren Ausgründungen mittlerweile über 140 hochwertige Arbeitsplätze in Freiburg geschaffen haben.
Bei ihrem erneuten Besuch am 20. November 2019 tauschten sich die Freiburger SPD-Politikerin Gabi Rolland und der ehemalige Wirtschafts- und Finanzminister Baden-Württembergs Nils Schmid, der seit 2017 Mitglied des Deutschen Bundestags für den Wahlkreis Nürtingen ist, mit den Hahn-Schickard-Gründern aus.
Die Spindiag GmbH entwickelt seit 2016 eine mobile Diagnoseplattform, mit der Kliniken innerhalb von 30 Minuten feststellen können, ob die neu aufgenommenen Patientinnen und Patienten antibiotika-resistente Krankheitserreger mitbringen. Somit kann man mit Hygienemaßnahmen verhindern, dass sich weitere Patienten im Krankenhaus anstecken.
Die Firma Actome trägt seit 2018 mit ihrer Technologie dazu bei, dass Protein-Protein-Interaktionen schnell, hochsensibel und zuverlässig nachgewiesen werden können. Diese Nachweise sind für viele Bereiche wie der Arzneimittelforschung, der Diagnostik und der Biowissenschaften von grundlegender Bedeutung.
Das jüngste Start-up aus dem Jahr 2019, Dermagnostix, wird ein breites Repertoire an molekularen Tests anbieten, das mit der mikrofluidischen Analyse-Plattform „LabDisk“ vollautomatisiert wird und der raschen Unterscheidung von Hautkrankheiten dienen wird.
Eine Erfolgsmeldung, die überregionale Beachtung fand, ist der Verkauf der Ausgründung cytena aus dem Jahre 2014. Cytena produziert Laborgeräte, die einzelne menschliche Zellen oder Bakterien verkapselt in Pikoliter-Tröpfchen isolieren, sortieren und dispensieren. Im August 2019 wurde das Unternehmen für rund 30 Millionen Euro an die schwedische Firma Cellink verkauft. Cytena entwickelt sich seit dieser Übernahme am Standort Freiburg sogar noch schneller weiter und baut seinen Mitarbeiterstamm kontinuierlich aus.
Die Gründung des Hahn-Schickard-Instituts für Mikroanalysesysteme geht auf eine gemeinsame Initiative der Oberbürgermeister der Städte Freiburg und Villingen-Schwenningen im Juli 2014 zurück. Diese Initiative wurde durch den damaligen Wirtschafts- und Finanzminister Baden-Württembergs, Nils Schmid, aufgegriffen und von den Fraktionen der Grünen und der SPD maßgeblich unterstützt. Als eines von mittlerweile 13 Forschungsinstituten der Innovationsallianz Baden-Württemberg innBW erwirtschaftet das Freiburger Institut einen Gesamthaushalt von etwa 9 Mio. €, wovon etwa 1,6 Mio. € aus einer jährlichen Grundfinanzierung des Landes stammen. Den ersten eigenen Förderbescheid für das Freiburger Institut überreichten Nils Schmid und Gabi Rolland im März 2016, als sie sich die neu eingerichtete Fertigungsanlage für Lab-on-a-Chip-Kartuschen ansahen.
Hahn-Schickard sagt Danke für so viel Vertrauen und Engagement!