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- 2021

Europas Mikrosystemtechnik-Experten zu Gast in Freiburg

Über 70 Experten aus ganz Europa trafen sich vom 4. bis 7. Oktober in Freiburg zum diesjährigen EPoSS Annual Forum mit dem Motto „New Horizons“. Organisiert wurde es vom EPoSS Büro in Berlin mit Unterstützung der Vor-Ort-Partner microTEC Südwest und Hahn-Schickard. Nach der Online-Veranstaltung 2020 nutzen die Teilnehmer die Gelegenheit, sich wieder persönlich auszutauschen und aktuelle Themen vom Green Deal bis zur Künstlichen Intelligenz zu diskutieren.

Einblicke und Ausblicke zur Mikrosystemtechnik und Electronic Components and Systems

Dr. Stefan Finkbeiner von Bosch Sensortec eröffnete als EPoSS Chairman und microTEC Südwest-Vorstand die Veranstaltung. Dabei erläuterte er die neu geordnete europäische Electronic Components and Systems (ECS) Landschaft mit Horizon Europe als aktuellem Rahmenprogramm zur Forschungsförderung sowie XECS als neuem Eureka-Cluster. Finkbeiner zeigte zukünftige Trends auf, in denen diese miniaturisierten Systeme eine Schlüsselfunktion innehaben, wie bei virtuellen und erweiterten Realitäten (virtual and extended realities VR/XR. Die extrem geringe Größe der Systeme ermöglicht außerdem, Sensoren breit zu verteilen und so Wälder zu überwachen und frühzeitig vor Feuer zu warnen. Prof. Alfons Dehé, Institutsleiter von Hahn-Schickard, bestärkte diese Zukunftstrends in seiner Key-Note; er sieht Mikrosensorik als zentrales Element für zahlreiche Anwendungen im Bereich Gesundheit, Hören und Sehen.

Neue Horizonte mit funktioneller Elektronik und künsticher Intelligenz

Petra Weiler präsentierte Ergebnisse aus dem 5E-Projekt (www.5e-project.eu), die verdeutlichen, welche Rolle künftig Funktionelle Elektronik für die digitale Transformation Europas hat. Neben vier „Vision Papers“ wurden praxisnahe Empfehlungen für forschende Unternehmen gegeben. Weitere Vorträge zum Thema funktioneller Elektronik behandelten vertrauenswürdiger Elektronik (Tim Wolfer, Continental), hybriden 3D-Druck von Polymeren (Zeba Khan, Universität Freiburg) oder Chip-Film Patch Technologien (Björn Albrecht, IMS CHIPS).

Vielfältige Anwendungen von Mikrosystemen für die Diagnostik und die Medizintechnik wurden ebenfalls aufgezeigt. Nadine Borst von Hahn-Schickard stellte in ihrer Key-Note eine mobile Plattform vor, die perspektivisch zur Vor-Ort-Diagnostik für eine verbesserte Wundversorgung eingesetzt werden kann. Für die Überwachung einer drohenden Dehydrierung präsentierte Cecilia Jimenez-Jorquera vom CSIC aus Spanien hybride, tragbare Multisensorpflaster.

Im Themenblock Nachhaltigkeit / Umwelt betonte Andreas Middendorf (Fraunhofer IZM, Berlin), dass eine Lebenszyklusanalyse nicht ausreichend ist, um den Forderungen nach einer klimaneutralen Umwelt gerecht zu werden. Vielmehr muss über den Tellerrand geschaut werden, um ganzheitliche Lösungen zu entwickeln. Einen Schritt zu mehr Umweltverträglichkeit geht Steffen Kurth (Fraunhofer ENAS, Chemnitz), der gedruckte, bio-abbaubare leitfähige Sensoren entwickelt. Welchen Einfluss elektronische Systeme auf den Klimawandel, die natürlichen Ressourcen und die Biodiversität haben, verdeutlichte Patrick Blouet von ST Microelectronics. So hat sich die Task Force Green ECS von EPoSS folgenden Aufgaben verschrieben: Abfallmanagement, Bewertung von Elektronik, Aufbereitung von bestehenden Produkten, Erfassung des Umwelteinflusses von (Mikro-) Elektronik vom Design bis zum Lebensende sowie die Entwicklung von Regeln für ein einfacheres Recycling von Elektroniksystemen.

Den fachlichen Abschluss der Konferenz bildete das Thema Edge AI, also dezentrale künstliche Intelligenz. Wichtige Trends dazu wurden im EPoSS AI Whitepaper zusammengetragen und von Kay Bierzynski (Infineon) vorgetragen, wie z.B. Vertrauen in und Erklärbarkeit von KI, dezentrales Lernen sowie funktionale Sicherheit - gerade auch gegen feindliche Angriffe. Technologisch geht es dabei um neuromorphe Konzepte, hybrides Modellieren, aber auch Memristoren. Deutlich wurde, dass der Energieverbrauch ein kritischer Faktor ist und der Mehrwert von KI herausgearbeitet werden muss und kein Selbstzweck ist.

Immer im Visier – Start-ups

Die Finalisten des EPoSS Start-up-Awards 2021 präsentierten am Mittwoch ihre Geschäftsideen. Sie wurden durch die Fragen der Jury, Albrecht Donat (EPoSS Executive Committee und Siemens AG), Petra Weiler (VDI/VDE-IT), Norman Kachel (B. Braun Melsungen) und Thomas Scheuerle (BadenCampus), auf Herz und Nieren geprüft. Vom intelligenten Mobilitätskonzept über eine smarte Lösung zur Bewässerung von Bäumen in Städten bis hin zu einem innovativen, automatisierten Datensammlungssystem reichte das Spektrum der Jungunternehmer. Ausgezeichnet mit der Start-up-Trophäe wurde das Freiburger Start-up Phaseform für seine bereits erfolgreich in den Markt eingeführten refraktiven, adaptiv optische Systeme für Mikroskope.

Einblicke in die angewandte Forschung und Entwicklung

Drei Freiburger Forschungseinrichtungen öffneten am Donnerstag ihre Türen für die Konferenzteilnehmenden: So konnte bei Hahn-Schickard die Lab-on-a-chip-Fertigung besichtigt werden, wo unter anderem die Corona-Schnelltests für die Ausgründung Spindiag hergestellt werden. Das IMTEK bot einen Blick in sein Reinraum Servicecenter, in dem Mikrosensoren, -aktuatoren und –optiken entwickelt werden. Das Fraunhofer IPM empfing die Gäste in seinem neuen Institutsgebäude auf dem Campus der technischen Fakultät.

https://www.smart-systems-integration.org/event/eposs-annual-forum-2021


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